Mittwoch, 21. Dezember 2011

VIER

Gestern waren sie da. Eh nicht das erste Mal, aber ich habs das erste Mal geschafft, sie anzuschauen. Weil ja in dem Jahr, in dem sie am Frequency waren (ja, das am Salzburgring, nicht diese fratzenhafte Mutation in St. Pölten), hats so viel geregnet, dass ich mir, statt freudig am Festivalgelände zu tanzen, mir lieber die Turnschuhe mit Schlamm angefüllt hab. Was mich dann wiederum natürlich so angefressen gemacht hat, dass ich frustriert, nass und dreckig beschlossen habe, das Weite zu suchen. Also das Daheim. Aber das war eine andere Geschichte, genug abgeschwiffen - abgeschweift? Egal. Frag doch den Duden, den alten Klugscheißer.
Jetzt aber. Stadthalle. 360°-Bühne. Einlass hat schon begonnen, Menschenmassen haben sich noch keine eingefunden. Der erste Eindruck: wie gemein von den Leuten, was hams denn bitte am 20. Dezember anderes zu tun??? Was uns wiederum die Möglichkeit bietet, ganz entspannt unsere Jacken abzugeben, nach gut durchdachter Wahl der Garderobe (nicht zu nah am Eingang - bleiben alle Doofnasen sofort stehen, nicht zu nah an der Bühne - da geben alle ab, die schnell wieder weg wollen, nicht direkt neben dem Klo - da stinkts vielleicht irgendwann), und mit einem Bier, auf das wir nicht eine Sekunde warten mussten, einen Rundgang zu starten. Ja, eine Bühne, die in der Mitte steht, ist echt eine gute Idee. Zwar sitzen tatsächlich schon Leute ringsherum an den Absperrungen, aber durchaus sporadisch. Und wenn diese Bühne tatsächlich so gut genutzt wird wie gedacht, ist jeder Platz ein guter! Nur irgendwie halt: wenige Leute, schade. Aber die kamen dann zum Teil eh noch, also keine Panik. War wohl eher nicht ausverkauft, so viel Platz, wie ich zum tanzen gehabt hab, aber trotzdem, so viele passen eh nirgends anders rein. Nur diese Sitzplätze. Seltsam. Hab ich mir zwar auch schon überlegt, auf Grund zunehmender  Lordose-Problematik, aber solang ich noch selber reintappen kann, wird das nicht passieren...
Und dann machts bumm. Also so richtig laut auch. Voll gut, hier sind die Vier wieder :-)
Und hauen 2 (in Worten: zwei) Stunden lang raus, was nur geht. Dabei helfen ihnen eine gute Hand voll Musikanten und in der Mitte wechselnde Computer mit Zubehör und DJ-Zeugs, da kenn ich mich ned aus...
Und was auch hilft, ist das lustige, runde Display, das über der Bühne schwebt und Farben und Bilder ausspuckt, das macht Spaß!
Was aber mit Sicherheit am meisten hilft: die Vier, von denen einer meist in der Mitte steht und souverän aussieht, bei dem was er tut, und die anderen drei sich abwechselnd gegenseitig huldigen und sich nach Kräften bemühen, die runde Bühne entsprechend zu honorieren. Da kann man sich nicht mal einfach so zwischendurch das Schuhband binden, hat einer von ihnen in einem Interview gemeint. Könnte er schon, aber es würd auffallen, dass einer weniger rumrennt :-P
Dabei hauen sie raus, was nur geht. Also "Die da" hat mir schon gefehlt, aber an alten Hadern hats beim besten Willen trotzdem nicht gemangelt ("Was geeeeht?" und "Pop - Pop - Populääär" macht auch die ganze Halle). Dass SIE weg is, kann man immer noch nicht glauben, und den Krieger in mir suche ich leider immer noch vergeblich, aber zumindest habe ich wieder von ihm gehört. Aber schon gut, wenn der Herr D. seine Tattoos herzeigt und an einer sehr großzügig dimensionierten Discokugel dreht!
Was mich aber irgendwie verstört hat, ist - ein Glück - ganz und gar unabhängig von der musikalischen Darbietung. Vielmehr ist es dies: Neben uns und einigen anderen jungen und noch jüngeren Leuten stehen hier REICHLICH ältere Leute. Manche mit Kindern, die sie auf ihre Schultern setzen, manche mit der jugendlichen Freundin, der zu Liebe freudig im Takt gewippt wird. Manche einfach so. Und da wird klar: dies ist ein erwachsenes Konzert. Hier wird die angetretene Sanitäterschaft nicht belästigt. Hier wird fleißig bekannter Text mitgesungen. Nicht gegrölt! Nicht nur einer dreht sich auch verwundert um, als ich anfange zu kreischen. Dabei muss ich kreischen, da hört man mich an besten!
Rückblickend jedoch muss ich durchaus zugeben: eines der beeindruckendsten Konzerte seit immer, da kommen, rein qualitativ, nur wenige ran. Sag ich jetzt in dem Bedürfnis, objektiv zu sein, aber das kann ich sowieso nicht, zumindest nicht total, manche könnten sogar quaken und alle meine Entchen spielen und ich würd vor ihnen knien. Aber ich schweife schon wieder ab. Es war auf jeden Fall hochgradig. Such dir ein Adjektiv dazu aus, Wiener Schule!
MfG!

Dienstag, 13. Dezember 2011

Moment!

Wann sind das hier über 300 Menschen geworden?? Alter Verwalter. Ich mag euch, ihr Nasen!

HätteWäreKönnteWERDE!



Am allerliebsten würd ich jetzt ja was total reißerisches oder spaßiges schreiben. Wirklich! Aber ich hab grad nix in petto, leider. Sonst würd ich ja :-)
Aber ganz ehrlich: ich finds ja sooooo gut, dass ich mir auch TATSÄCHLICH, wenn auch ned so bald wie gedacht, diesen superschlauen Spruch über den Computer hängen kann. Und so entspannend dieses Jahr auch war, es gibt so viel zu tun plötzlich! Natürlich nicht plötzlich, ich hätte die Hälfte auch schon das ganze Jahr über machen können, aber erst jetzt, im Angesicht der Arbeit, kommt meine Motivation zurück. Fatal. Hat also mein Unterbewuustsein verhindert, dass ich gescheite Bewerbungen schreibe?? Muss wohl so gewesen sein. Oder die blöden Leute, die mich nie sehen wollten, hams einfach ned verdient. Ja, genau das, das muss es sein. Is zum Glück ja jetzt egal. Ich geh jetz und sing und schwing das Bein. Oh yeah.

http://www.youtube.com/watch?v=NygtPyTIkto

Montag, 5. Dezember 2011

Nickel (Ni) zurück.






Es ist aber auch wirklich vertrackt. Durchaus mochte man das "erste" Lied einer Band, aber dann, naja, dann werden die mehr oder weniger (oder nur eingeschränkt) berühmt und die Veröffentlichungen der ursprünglich gar nicht soooo schlecht gefundenen Gruppe werden zunehmend unangenehm fürs Ohr oder auch das Fremdschäm-Organ. Das, ganz nebenbei, endlich einen eigenen Namen bekommen sollte.
Und dann kann man die Gruppe leider einfach nicht mehr mögen, was unweigerlich dazu führt, dass man auch das anfänglich angenehme Hörerlebnis beim "ersten" Lied komplett verliert. Womit das Unglück seinen Lauf nimmt: In liebevoller Kleinstarbeit zusammengestellte Eigen-Mix-CDs müssen verschrottet werden, um sich nicht rein zufällig vom Fremd- aufs Selbstschämen umstellen zu müssen. Man kann nicht mehr laut im Auto mitsingen, aus eben demselben Grund. Das Leben ist durchschnittlich keinen Schuss Pulver mehr wert. Man muss sofort die Stadt verlassen, den Kontakt zu den so lieb gewonnenen Freunden abbrechen, sich einen neuen Namen zulegen, den Beruf wechseln.

Alles könnte so viel einfacher sein, wenn niemand schlechte Musik machen würde. Aber wenns einfach wär, würds ja jeder machen.

Sonntag, 27. November 2011

Schiiifoanfoanfoanfoan.

Ich schaue ja so gern Schi fahren. Wenn die Leute in den Thermoleggins über schwer vereiste Pisten rattern, dann schmeckt der Kamillentee gleich doppelt gut. Auch wenns heutzutage schon oft gar nicht mal mehr so lustig erscheint - ich halts doch meistens mit Reinhard Fendrich:

"Wenn einer bei der Zwischenzeit
sich zwanglos von an Schi befreit,
und es ihn in die Landschaft steckt,
dass jeder seine Ohren anlegt.
Wenn er es überleben tut,
dann wird er nachher interviewt!"

Vor allem erscheint es mir doch auch das Zuschauen viel erquicklicher, als selber so labile Brettchen an meine Füße zu schnallen. Ich möchte mich einfach nicht stundenlang von einem Bügel einen Hügel raufschleppen lassen, den ich dann und Einsatz meines Lebens wieder gen Tal verlassen muss. Selbst wenn mich ein Sessel, und sei er noch so beheizt, auf den Hügel bringt. NÖ. Da steckts mich nämlich mit Vorliebe und mit dem Kopf voraus ins winterliche Weiß und dieses Gesteck geht mir mächtig aufn Zeiger. Außerdem befürchte ich, dass ich mittlerweile weniger stabil bin als noch vor fünf Jahren. Das könnte ja alles fatal enden. Wer will das schon?
Überhaupt ist Winter für mich nur die quälend lange Zeit, in der man auf den Frühling wartet. Wenn ich das erste Mal die Winterjacke daheim lassen kann, dann bin ich wieder voll da. Solange das Anziehritual am Morgen vor Verlassen des Hauses länger dauert als das Frühstück davor, lebe ich nur, damit die Zeit vergeht.
Klingt komisch, isses auch. Oder glaubt hier vielleicht irgendwer, ich geh im Winter so gern ins Hallenbad, weils da so lecker riecht???

http://www.youtube.com/watch?v=BI0qqMJCDxw&feature=related